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Rötelzeichnung

Rötel ist ein Naturmaterial aus Ton und Hämatit, das sowohl unbehandelt als auch pulverisiert und mit einem Bindemittel versehen zu Zeichenstiften gepresst zum Einsatz kommt. Im Vergleich zur Zeichnung in Feder und Tinte ist die Rötelzeichnung eine relative junge Technik, die ihren Ursprung im 15. Jahrhundert in Mittelitalien hat. Der erste Künstler, der sie systematisch einsetzte, war Leonardo da Vinci. Vor allem Figurenstudien werden seitdem oft in Rötel ausgeführt. Die warmen Rotbrauntöne und der weiche geschmeidige Strich auf dem Papier verleihen den Figuren, vor allem wenn sie unbekleidet zu sehen sind, eine große Lebendigkeit. Als Alternative zum Aktstudium war das Zeichnen nach nackten antiken Statuen besonders beliebt, da diese als Beispiele „perfekter“ Kunstfertigkeit und von Körpern mit idealen Proportionen hoch angesehen waren.
T. B.

Rötelstudie (1602–1631)

Domenico Zampieri, gen. Domenichino (?) (1602–1631)

Zwei Rötelstudien (1768–1787)

John Brown (1768–1787)