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Federzeichnung

Feder und Tinte waren ursprünglich Schreibwerkzeuge, mit denen seit der Antike Schriftzeugnisse verfasst oder kopiert wurden. Aber auch für bildliche Darstellungen kamen sie zum Einsatz und waren etwa in der mittelalterlichen Buchmalerei weit verbreitet. Wurden damals vor allem Gänsekiel- oder Schilfrohrfedern als Instrumente benutzt, so verwendet man heute in der Regel Stahlfedern. Die Zeichenmittel können Tinten, Tuschen oder Sepia sein, die Trägermaterialien Pergament und seit dem 15. Jahrhundert grundiertes Papier, auf dem die Zeichenflüssigkeit nicht verläuft.
Mit der Feder lassen sich sowohl flüchtige Skizzen als auch aufwendige, präzise Kompositionen gestalten. Sie erlaubt klare Linienführungen von außerordentlicher Feinheit, weshalb beispielsweise geometrische Architekturentwürfe oftmals in dieser Technik ausgeführt sind. Spezielle Tinten wie die anorganische Eisengallustinte sind zudem weder ausradierbar noch wasserlöslich und ermöglichen eine genaue und dauerhafte Dokumentation.
T. B.

Federzeichnung um 1535

Maarten van Heemskerck (1532–1536/37)

Federzeichnung von 1603

unbekannt (niederländisch?) (22. April 1603)

Architekturzeichnung

Francesco Borromini (1653)