Das Projekt Living Book
Am 6. April 2009 wurden die Abruzzen von einem schweren Erdbeben heimgesucht, das Hunderten von Menschen das Leben kostete und schwere Schäden an der Infrastruktur und den Kulturdenkmälern dieser italienischen Bergregion hinterließ. In der Bibliotheken Hertziana wurde damit sofort auch die Erinnerung an das Standardwerk zur Kunst und Geschichte in den Abruzzen und im Molise wach, das Otto Lehmann-Brockhaus (1909-99), der frühere Bibliotheksleiter und Direktor an der Hertziana, 1983 publiziert hatte:
Otto Lehmann-Brockhaus, Abruzzen und Molise. Kunst und Geschichte (Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana, XXIII), München 1983
Mit diesem Werk, in das die Forschung von fünf Jahrzehnten einfloß, 'entdeckte’ Lehmann Brockhaus das damals weder touristisch noch wissenschaftlich erschlossene Gebiet der Abruzzen und des Molise. Lehmann-Brockhaus begann seine Studien 1938-45 als Stipendiat. Ab 1962 leitete er die Bibliothek der Hertziana und wurde 1967 einer der Direktoren. Erst nach seiner Emeritierung im Jahre 1977 konnte er die Ergebnisse dieser Studien 1983 in einer großen Monographie publizieren.